23. Mai, 2025

Was ist regenerative Landwirtschaft?


Das war das Thema eines eintägigen Schulblocks im Wahlfach einer landwirtschaftlichen Schule, den ich unterrichten durfte. Die Schülerinnen und Schüler konnten am Ende auf einem Plakat genau diese Frage beantworten. Ich finde es immer spannend, wenn Menschen ihre eigene kurze Definition für regenerative Landwirtschaft formulieren. Die Antworten haben mich sehr gefreut und zeigen: In der regenerativen Landwirtschaft steht der Boden im Mittelpunkt.


Der Begriff „Regenerative Landwirtschaft“ wurde in den 1970er Jahren vom Rodale-Institut in den USA geprägt. Das Institut hat seine Wurzeln im biologischen Landbau. Viele Ideen und Erkenntnisse stammen jedoch aus älteren landwirtschaftlichen Traditionen und wurden von Bodenwissenschaftler*innen in den letzten Jahrzehnten weiterentwickelt.
Aus diesen Grundlagen sind fünf zentrale Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft entstanden:

  1. Bodenruhe: Geringe Störung des Bodens durch Verzicht auf intensive Bodenbearbeitung, möglichst keine Verwendung von Kunstdünger oder chemischen Pflanzenschutzmitteln sowie eine angepasste Düngung.
  2. Bodenbedeckung: Kontinuierliche Bedeckung des Bodens durch Kulturpflanzen, Zwischenfrüchte, Untersaaten oder Mulch, um Erosion zu verhindern und die Bodenfruchtbarkeit zu fördern.
  3. Lebende Pflanzen: Immer lebende Wurzeln im Boden sorgen für eine stabile Bodenstruktur und ernähren das Bodenleben durch Wurzelexudate.
  4. Vielfalt: Hohe Biodiversität bei Kulturpflanzen, verschiedene Betriebsstandbeine, vielfältige Fruchtfolgen, Mischkulturen sowie Untersaaten und Zwischenfrüchte stärken die Resilienz des Systems.
  5. Integration von Tieren: Mögliche Einbindung von Nutztieren mit einem ganzheitlichen Weidemanagement, und hohes Tierwohl.

Abschliessend lässt sich sagen, dass regenerative Landwirtschaft ein widerstandsfähiges System schafft, das dem Klimawandel aktiv entgegenwirken kann. Es verbessert die Bodengesundheit, erhöht die Anpassungsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe und fördert nachhaltige Ernährungssicherung. Für praxisnahe Beratung stehe ich gerne zur Verfügung – gemeinsam entwickeln wir Lösungen für eine zukunftsfähige Landwirtschaft, die ökologisch nachhaltig und wirtschaftlich tragfähig ist.