11. Dezember, 2024

Artikel in der BauernZeitung mit Dani Knobel – bodenaufbauend


Regenerative Landwirtschaft im Gemüsebau – Ein Gespräch mit Daniel Knobel

BauernZeitung 28. Nobember 2024: In der Welt der Landwirtschaft gibt es viele Ansätze, um die Erträge zu steigern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Eine vielversprechende Methode ist die regenerative Landwirtschaft, die auch im Gemüsebau zunehmend an Bedeutung gewinnt. Daniel Knobel, ein leidenschaftlicher Gemüsegärtner aus St. Pelagiberg TG, hat sich auf diesen Bereich spezialisiert und teilt seine Erfahrungen und Erkenntnisse in einem neuen Beratungsangebot.

Der Weg zur regenerativen Landwirtschaft

Daniel Knobel ist überzeugt, dass regenerative Prinzipien auch im Gemüsebau erfolgreich umgesetzt werden können. Auf seinem 5,5 Hektar grossen Betrieb nutzt er etwa 0,5 Hektar als Experimentierfeld für Feingemüse. Hier testet er verschiedene Methoden wie minimale Bodenbearbeitung und eine ständige Durchwurzelung des Bodens. „Alles, was ich empfehle, habe ich selbst ausprobiert“, betont er.

Seine Ausbildung als Gemüsegärtner EFZ sowie seine Erfahrungen als Betriebsleiter auf verschiedenen Höfen haben ihn dazu befähigt, sich intensiv mit der regenerativen Landwirtschaft auseinanderzusetzen. Nun möchte er sein Wissen weitergeben und bietet individuelle Beratungen an.

Herausforderungen im Gemüsebau

Knobel ist sich bewusst, dass die Dimensionen seines Betriebs nicht mit grösseren Betrieben vergleichbar sind. „In der Regel ist es einfacher, etwas im grösseren Massstab anzuwenden als im Kleinen“, erklärt er. Während grössere Betriebe oft über spezialisierte Maschinen verfügen, stehen kleinere Betriebe vor der Herausforderung einer fehlenden Mechanisierung.

Ein zentrales Element der regenerativen Landwirtschaft ist der Einsatz von Mulch – jedoch nicht in Form von Folie, sondern aus pflanzlichem Material, idealerweise vom eigenen Betrieb. „Das kann Gras von einer Kunstwiese sein“, erläutert Knobel.

Systemisches Denken

Ein wichtiger Aspekt des regenerativen Anbaus ist das systemische Denken. „Wichtig ist, das Ganze als System zu betrachten und sich nicht nur auf einzelne Massnahmen zu beschränken“, so Knobel. Er empfiehlt unter anderem eine gelockerte Fruchtfolge und den Einsatz von Gründüngungen zur Verbesserung des Bodens.

„Mit Untersaaten kann man viel für die Bodenbedeckung tun“, fügt er hinzu. Diese lassen sich gut auf grossen Flächen umsetzen und können den Aufwand minimieren.

Ein neues Denken

Um erfolgreich regenerativ zu wirtschaften, ist ein Umdenken erforderlich. „Vieles aus meiner Lehrzeit muss ich immer wieder hinterfragen“, sagt Knobel. Anstatt Unkraut sofort zu bekämpfen, sollte man die Ursachen für dessen Auftreten analysieren.

Das Ziel ist ein resilientes System mit stabilen Erträgen – weniger Inputs in Form von Betriebsmitteln und langfristig weniger Aufwand sind dabei entscheidend.

Fazit

Daniel Knobels Ansatz zeigt, dass regenerativer Gemüsebau nicht nur möglich ist, sondern auch zahlreiche Vorteile bietet – selbst für kleinere Betriebe oder solche, bei denen Gemüse nicht die Haupteinkommensquelle darstellt. Seine Erfahrungen belegen: Mit dem richtigen Wissen und einem systemischen Ansatz kann jeder Landwirt von den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft profitieren.

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